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Rekonstruktionen

Auf Bedarf rekonstruieren wir Platten aus Zement, indem wir uns mit der alten Fertigungsmethode vertraut machen. Meistens versuchen wir, alte Fertigungsgeräte zu finden bzw. zu erwerben, mit denen wir die Platten wieder im Original herstellen können.

Gelingt uns das nicht, rekonstruieren wir entsprechende Fertigungsgeräte und Formenbleche und stellen so das „Original“ wieder her.

Begonnen haben die Rekonstruktionen durch Herrn Dr. Klaus Ausserhofer vom Denkmalamt Bozen 2008, der uns im Namen des Denkmalamtes Bozen bat, doch die rautenförmigen Dachplatten – die in Oberitalien und Südtirol immer noch weit verbreitet sind – wieder herzustellen.

Uns lag eine 140 Jahre alte Platte als Muster vor. Anhand dieser führten wir die Rekonstruktion durch und fertigten die ersten Platten. Nach positiver Absolvierung der Prüfungen EN 490 und Erlangung des CE Kennzeichens konnten wir die Platten für die Bahnhöfe des Pustertals, wie zum Beispiel Toblach, Ehrenburg, Bruneck und Vintl fertigen.

Anschließend mussten einige kleinere technische Veränderungen zum Original erfolgen. Einhängenasen wurden vergrößert, die Plattenstärke erhöht und aufgrund neuer Normen (wie die EN 14437 Windsog) mussten Windsogplatten entwickelt werden. Obwohl Schneenasen bei rhombus- oder rautenförmigen Platten in Südtirol nicht bekannt sind, wurden von uns Schneenasen empfohlen und geliefert. Die Größe der Nasen haben wir ebenso nachjustiert, um einen größtmöglichen Schutz vor Dachlawinen bieten zu können.

Die rautenförmige Portlandzementplatte ohne Falz zählt bereits zu den wichtigsten Produkten aus unserer Fertigung.

2010 begannen wir mit der Rekonstruktion von Bodenplatten, die ebenso im selben Verfahren nach Kroher hergestellt wurden. 2016 begannen wir nach dem historischen Spindelpressverfahren Bodenplatten zu fertigen.

Einer unserer ersten großen Projekte ist die Bodenplatten-Produktion für das Landesgericht in Salzburg in Zusammenarbeit mit den Architekten Franz & Sue aus Wien.

Im Frühjahr 2013 bestellte Otto Kassewalder aus Amerang in Bayern ein R-Plattendach für sein Elternhaus in Osttirol. Die Besonderheit dieser Bestellung lag darin, dass die Dachfläche mit quadratischen Platten umrandet werden sollte, wie es Anfang des 20. Jhdt. üblich war. Wir rekonstruierten die erste quadratische Dachplatte, die Q-Platte.

Eine weitere Herausforderung stellte uns Architekt David Chipperfield im Frühjahr 2013:  
Wir sollten für einen der bedeutendsten noch erhaltenen Jugendstilbauten in Deutschland, das Sanatorium Dr. Barner in Braunlage im Harz, die Dachplatten für die Villa am Walde rekonstruieren.

Etwas Übung hatten wir bereits und so konnten wir in kurzer Zeit die Formenbleche und die Maschinen erstellen, um dann diese für uns neue Form der Dachplatten wieder in der Originalqualität und Form herzustellen. Seitdem haben wir die R-Platten mit Falz in unserem Lieferprogramm. In unserem Video versuchen wir, einen kleinen Eindruck von diesem Projekt zu geben.